Dienstag, 17. Juni 2014

Der zehnte Tag: von Lauenburg bis Hamburg

Habe ich an einem Tag schon mal geschrieben, dass es ein Kampftag war? Da wusste ich nicht was noch kommt. Dabei fing es so gut an: früh wieder unterwegs (klappte ja gestern so gut) und hochmotiviert weil nur 55 km laut Karte bis zum Endpunkt unserer Tour, dazu noch trocken und beginnender Sonnenschein. Aber Lauenburg und unsere Elbradkarte hatten ein besonderes Highlight für unseren letzten Tag vorbereitet. Rechtselbisch oder linkselbisch ist ganz oft die Frage bei der Karte und die erste Entscheidung treffen wir danach wie das Gefälle ist, die zweite danach ob sich der Weg weit von der Elbe entfernt oder riesige Umwege macht, der dritte dann danach ob es mehr durch Wald und Flur oder an Bundesstraßen vorbei geht. Diesmal war kein! Gefälle rechtselbisch eingetragen und landschaftlich schön, also Entscheidung für die rechte Seite. Es war mörderisch, die 5 km die die Strecke länger war als auf der Karte war das eine, aber die Streckenführung!! So gut wie nur Waldweg, sandig und steinig und hoch und runter mit Steigungen und Gefällen. Und bergauf auf Sand mit dem Gepäck das ist die Hölle, und wenn es sonst dann irgendwann die Bergab- Belohnung gibt… hier nicht, weil so steil, dass man nur mit Handbremse fahren konnte. Teilweise gab es Steigungen die ich nur schieben konnte. 15 km lang habe ich mich motiviert indem ich mir ausgemalt habe was ich dem Tourismusbeauftragten der Stadt Lauenburg am Telefon alles sagen werde und wie er wohl aussähe wenn er die Strecke mit Gepäck fahren müsste, erst in die eine und dann in die andere Richtung. Die Strecke danach war schön, eben und der Wind stand gut. Besonders die Strecke vom Damm bis vor die Tore von Hamburg (ca 20 km) waren traumhaft schön, die aufgefüllten Gleise einer Kleinbahn, die mal nach Hamburg fuhr, zwischen Hecken und sehr lauschig. Auch wenn kristof gerade etwas genervt schaut ;-) Leider konnte ich die Strecke nicht sehr genießen, denn die erste Etappe des Tages (durchs freundliche Lauenburg :-() hatte bei mir Spuren hinterlassen: die Oberschenkel brannten und ich war kräftemässig echt am Ende. Wir mussten dreimal Pause machen auf den letzten 20 km. Kurz vor Hamburg und im Stadtbereich ging es langsam besser, vielleicht weil das Ende dann greifbar war. Schon komisch mal auf dem Rad, aber ansonsten fast derselben Strecke wie sonst mit dem Auto in Hamburg einzufahren. Um 13.30 Uhr waren wir am Auto und um 13.30 sind wir auch 9 Tage vorher in Decin in Tschechien gestartet. 730 km haben wir gestrampelt und sind durch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und durch Hamburg gefahren, immer irgendwie an oder in der Nähe der Elbe. Jetzt gönnen wir uns noch zwei Tage Pause, dann gehts nach Hause und zurück in den Alltag und vor allem endlich zurück zu den Kindern :*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen